Beratungslehrer in Bayern e.V.

Und hier ist es: das KMS zu den sog. „Übertrittsberatern“

Das ging ja schnell: Kaum haben wir euch um Unterstützung gebeten, schon wurde uns eure Hilfe zuteil. Danke! Hier könnt ihr jetzt nachlesen, was es mit den sog. „Übertrittsberatern“ auf sich hat:  … 

1 Comment

  • Christian Feja

    Vielleicht müsst ihr mir, liebe Mitglieder, ja helfen:
    Nach nur einem Monat im Amt als Vorsitzender des bib sitze ich nun da und verstehe die Welt nicht mehr, weil mir alles so wahnsinnig kompliziert erscheint, was ich bislang erlebt habe: Vor drei Wochen war ich auf einer Tagung in Dillingen, wo Wege gesucht wurden, wie man die Schulsozialpädagogen in das Schulsystem eingliedern kann. Ich hatte Eindruck, dass diejenigen, die sich dazu entschieden hatten, Schulsozialpädagogen einzusetzen, sicherlich sehr viel guten Willen hatten; ich hatte aber nicht den Eindruck, dass es im Vorfeld so etwas wie ein Konzept dafür gegeben hat, wie und wo man sie wirklich einsetzt. Vielleicht lag das ja nur daran, dass Beratungslehrer und Schulpsychologen von dem einen Referat und die Schulsozialpädagogen von einem anderen betreut werden. Vielleicht liegen ja die Büros des einen Referats in einem ganz anderen Takt des Gebäudes als die des anderen. Auf derselben Sitzung wurde kurz über die sog. Übertrittsberater gesprochen. Keiner wusste etwas Genaues darüber. Jetzt liegt uns zumindest das entsprechende KMS vor, es stammt vom Juli dieses Jahres und aus derselben Abteilung, der auch die die beiden genannten Referate zugeordnet sind … Begründet wird die Entscheidung damit, dass im Grundschulbereich ein personeller Engpass herrsche und daher die Lotsenstellen abgebaut würden. Als mögliche Kooperationspartner werden wir nicht genannt, obwohl die Beratung an den Schnittstellen eine unserer zentralen Aufgaben ist.

    Warum denke ich überhaupt darüber nach? Weil sowohl die Einrichtung der Schulsozialpädagogen als auch die der Übertrittsberater eine Konkurrenz für uns darstellen. Weil man uns wieder nicht informiert, beachtet oder wieder weiter an den Rand schiebt. Ich vermute dahinter wirklich keinen bösen Willen. Ich vermute … Aber wen interessieren schon meine Vermutungen?

    Ich denke darüber nach, weil es in anderen Bereichen eine Bewegung in eine ganz andere Richtung gibt: Aufwertung statt Marginalisierung. Von vielen von uns weitgehend unbemerkt gab es schon 2017 im katholischen Schulwerk einen Reformschub, der beispielsweise die Anzahl der Entlastungsstunden neu regelte und den zertifizierten Beratungslehrern am Gymnasium die Beförderung zum Studiendirektor in Aussicht stellte. Ich weiß natürlich, dass das dringend nötig war, um einen großen und offensichtlichen Rückstand aufzuholen und auch um einigen juristischen Kalamitäten zuvor zu kommen; und ich weiß auch, dass auch dort noch vieles in Zukunft geschehen muss, damit unsere Kollegen professionell arbeiten können. Versteht mich nicht falsch: Dort arbeiten unsere Kollegen durchaus nicht auf einer Insel der Seligen. Überlastete Schulpsychologen wissen beispielsweise ebenso ein Lied davon zu singen wie Kollegen, die darüber klagen, dass sie bei einer möglichen Stellenbesetzung mit einem Schulterzucken übergangen werden. Aber ich weiß auch, dass bei dieser Reform zwei Aspekte eine Rolle spielten, die für uns wichtig sind: Es bewegte sich etwas zum Besseren und die Arbeit der Beratungslehrer erfuhr Wertschätzung und Anerkennung.

    Aber, liebe Freunde, was sollen wir da machen? Sollen wir am Ministerium vorstellig werden und die Mitarbeiter dort schimpfen, dass man bitte nicht so mit uns umgehen soll? Soll ich sie ermuntern, mehr miteinander zu reden und zu wertschätzenden Lösungen zu kommen? Aber an wen soll ich mich da wenden? Das wird schwer. Denn ich glaube nicht, dass sich dort wirklich jemand findet, der wirklich etwas gegen uns hat. Im Gegenteil! Außerdem bin ich ja nur ein kleiner Vorsitzender eines kleinen Verbandes. Wird man auf mich gewartet haben? Wahrscheinlich nicht. Aber was soll ich dann machen? Vielleicht müsst ihr mir, liebe Mitglieder, ja wirklich helfen.

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