
Spuren des Wandels
Der Februar hält die Welt in einem eisigen Atem fest. Schnee liegt schwer auf den Bergen, die sich wie erstarrte Riesen gegen den Himmel stemmen. Weiße Decken glitzern unter der tiefstehenden Sonne, die trotz der Kälte schon eine zaghafte Wärme verspricht. Die Tage, einst kurz und flüchtig, dehnen sich nun spürbar – ein leises Versprechen, dass der Frühling nicht mehr fern ist. Im Schnee zeichnen sich Spuren ab, verschlungene Pfade, die in alle Richtungen führen. Manche verlaufen parallel, andere kreuzen sich, einige verschwinden hinter Felsen oder winden sich hinab ins Tal. Sie erzählen von Bewegung, von Entscheidungen, vom Suchen und Finden.
Wie diese Spuren im Schnee sind auch die Wege der Schülerinnen und Schüler in dieser Zeit des Jahres. Das Zwischenzeugnis liegt nun vor ihnen, ein Spiegel ihrer bisherigen Schritte. Für manche ist es ein Grund zur Freude, ein Beweis, dass sie sicher auf ihrem Pfad wandern. Für andere birgt es Ungewissheit: „Bin ich noch auf der richtigen Spur?“ Die Aufregung ist greifbar, in Klassenzimmern und auf Fluren. Gespräche über Noten, über Pläne, über Ängste und Hoffnungen. Der Februar, diese Schwelle zwischen Winter und Frühling, wird auch zur Schwelle zwischen Rückblick und Vorausschau.
Als Beratungslehrer stehe ich mit an dieser Kreuzung. Meine Aufgabe ist es, junge Menschen zu begleiten, die vor ihrem eigenen Spurenwirrwarr stehen. Manchmal bedeutet das, Mut zu machen, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen – mit Ausdauer, wie ein Bergsteiger, der weiß, dass jeder Schritt zählt. Doch manchmal geht es auch darum, gemeinsam neue Richtungen zu erkunden. Vielleicht muss ein Schüler eine andere Spur wählen, einen Schulwechsel wagen, um nicht im Schneetreiben stecken zu bleiben. Oder es braucht Training, wie beim Skifahren: Technik, Balance, Geduld, um sicher unten im Tal anzukommen, wo neue Möglichkeiten warten. Die Kraft der Sonne, die nun langsam die Dämmerung vertreibt, erinnert daran, dass Stillstand nur eine Illusion ist. Jede Spur im Schnee, ob gerade oder verschlungen, ist Teil einer Reise. Und manchmal führt der richtige Weg nicht bergauf, sondern hinab – ins Tal, wo der Schnee schmilzt und das erste Grün schon unter der Oberfläche lauert. Der Februar lehrt uns: Auch in der kältesten Zeit tragen wir den Frühling in uns. Es kommt nur darauf an, ihn zu spüren – und den nächsten Schritt zu wagen.
Wir wünschen euch für die anstehende Zeit wieder viel Kraft und Motivation, damit wir unsere Schülerinnen und Schüler, Eltern und Kollegen zielgerichtet und unserer Profession entsprechend – beraten!
Als kleinen Hilfebaustein findet Ihr unter Infos und Links nun auch das neue Übertritts-PPT des KM.
Euer Vorstandsteam des BiB
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